Donnerstag, 29. März 2012

Gabel Folge 5: Montage

Ein fotografisch schlecht dokumentierter Arbeitsschritt. Der Grund dafür liegt darin begründet, dass es ein ziemlicher Akt war das Teil wieder zu montieren. Da mussten schon rohe Kräfte sinnvoll walten. Die Gelegenheit zum Fotografieren fehlte schlicht. Erster Arbeitsschritt war bei mir die Montage der Gabelverkleidung zusammen mit der Lagerschale des unteren Lenkkopflagers. Das war ein FEHLER. Dieser Schritt sollte definitv der letzte sein! Diese Erkenntnis ereilte mich als ich bei der Montage der Federelemente die Lackierung der Verkleidung beschädigt habe. Also Lagerschale wieder runterhebeln (gaaanz vorsichtig!), Verkleidung anschleifen, beilackieren, etc. Besser ist die Lackierung dadurch nicht geworden. 

Die Schrittigkeit SOLLTE sein: 

1.) Aufstülpen der Faltenbälge auf die Gabelrohre.
2.) Einschrauben der Federelemente in die Gabelrohre.
3.) Schwinge an den Federelementen befestigen.
4.) Dann erst die Schwinge an den hinteren Silentblöcken montieren. Was ein echtes Gewürge ist! Die Teile sitzen sehr stramm in Ihren Öffnungen und da musste dann schon mal mit dem Gummihammer nachgeholfen werden. WICHTIG: Auf die korrekte Einbaulage der Führungsklammern für die Bowdenzüge achten. Schrauben noch NICHT fest anziehen! Gabel auf dem Boden aufsetzen und mal richtig drauflehnen sodass die Federbeine in die Gabelrohre flutschen können. Bei mir hatten sie sich etwas vekantet.
5.) Bremszug rechts, Tachowelle links mitsamt den Gummitüllen ins Schutzblech einsetzen. Züge innen in die Führungsklammern einhängen und DANN ERST die hinteren Schrauben anziehen.
6.) Vordere Schutzblechhälfte anbringen.
7.) Gabelverkleidung aufsetzen und Lagerschale draufprügeln.

Vorher - mit fälschlicherweise zuerst montierter Verkleidung...


Gabel fertig!

Kunststoffteile

Die Kunststoffverkleidungen an Lenkkopf und Gabel waren total am Ende und mußten durch (teure) Reproduktionen ersetzt werden. Das machte Lackierarbeiten notwendig. Diese sind mir ganz gut gelungen wenngleich nicht mit Profiarbeit zu vergleichen (dafür hat es aber auch keinen Profilohn gekostet). Den Lack habe ich mir bei Lackshop24 anmischen lassen. Da die Firma in Köln sitzt (quasi bei mir um die Ecke) konnte ich sogar auf lästige Online-Bestellung und Versandkosten verzichten. Der Farbton ist Mercedes Benz MB 172 Anthrazit. Ist vom Originallack nicht zu unterscheiden.

Lenkkopfverkleidung, Original und Repro

Gabelverkleidung, Repro und "Original"

Grundierung und MB 172 Anthrazit von Lackshop24

Teile grundiert...

...mit Baumarkt-Schwarz von innen lackiert...

...und endlackiert. Klarlack von Duplicolor.

Fertig zum Einbau!

Problemkind: Vorderrad

Manchmal ballt sich der Ärger an einer Stelle: Das Vorderrad hat sich bislang sehr hartnäckig meinen Aufarbeitungsversuchen wiedersetzt. Zunächst war die Mutter welche die Bremsankerplatte in der Trommel hält auf der Achse festgerostet. Durch vorsichtiges sägen und meißeln konnte ich diese entfernen. Dann hatte ich Schwierigkeiten die Bremsbeläge gescheit zu montieren (wie hinten auch schon). Dann passte die Ankerplatte samt Belägen nicht mehr in die Trommel. Möglicherweise habe ich bei den Lösevesuchen an der Mutter die Achse verbogen. Irgendwann hatte ich die Faxen dicke und habe alles zum Fachmann gegeben. Mal sehen wie der damit zurecht kommt. Fortsetzung folgt...

Bombenfest, da half auch kein Caramba.

V-förmig angesägt und dann runtergemeißelt

Bremse nach der Demontage

Dienstag, 20. März 2012

Unterbau und Hauptständer

So langsam komme ich mit dem Blog zeitsynchron, d.h. in der Gegenwart an. Soll heißen ich beginne jetzt offene Baustellen zu dokumentieren während ich bislang ja versucht habe abgeschlossene Arbeitsschritte darzustellen. Eine dieser Baustellen ist der Unterbau. Ich habe das Teil bislang demontiert und (grob) gereinigt. Durch Stürze ist der Unterbau aber stark verbogen und muss gerichtet werden. Dies steht noch aus.

Montagepunkte (Rahmen steht Kopf)

Heimaterde!

Zustand nach Demontage

Dreckausbeute am Hauptständer

Zustand nach Reinigung, das Richten des Unterbaus steht noch aus...

Montag, 19. März 2012

Zwischenspiel: Kupplungstausch RMC-S

Die Aufarbeitung der 65er Florett hatte dieses Wochenende Pause, denn nach dem Winter kam erstmals ernsthaft die Sonne zum Vorschein. Also musste die Saison eingeläutet werden! Bei NSU Quickly und RM war dies mit Montage des neuen Versicherungskennzeichens erledigt. Meine Kreidler Florett RMC-S Bj. '80 brauchte ein paar zusätzliche Handgriffe. Schon gegen Ende der letzten Saison weigerte sich die Kupplung standhaft ihrer trennenden Aufgabe nachzukommen. Also war auf jeden Fall ein Tausch der Scheiben angesagt. Dank der tatkräftige Hilfe meines Sohnes war dies schnell erledigt.































Nicht wirklich schön stellt sie RMC-S die letzte Entwicklungstufe der Kreidler-Mokicks dar. Armaturen, Rechteckscheinwerfer, Scheibenbremse, Blinkanlage: Man hatte alles versucht die Mopeds möglichst nah an "richtige" Motorräder heranzubringen. Die Pleite hat es nicht aufgehalten. Meine RMC-S trägt übrigens den Zusatz "H" in den Papieren für: "hoher Tourenlenker".
Meine RMC-S zog ich zusammen mit Ihrer Schwester, der RM, aus einer Rentnergarage. Das Mokick litt unter einem veritablen Wartungsstau und der Vorbesitzer hatte ein paar recht unverständliche "Reparaturen" vorgenommen. Der Motor lief zwar, aber an Bremsen war, zumindest vorne, nicht zu denken. 

Als erstes nahm ich mir nach eingehendem Studium von blauer Anleitung und Internetforen die Scheibenbremse vor. Sie wurde gereinigt, neu belegt und gedichtet. Die problematische Entlüftung bewältigte ich dadurch, dass ich die Anlage mittels einer Spritze durch die Entlüftungsschraube von unten befüllte. Hat direkt beim ersten mal geklappt!

Bei der folgenden Probefahrt stellte ich fest, dass sich die fünf Gänge zwar prima von unten nach oben, aber nicht nach unten schalten ließen. Ich musste dann feststellen dass der Vorbesitzer, warum auch immer, die Schaltarettierung entfernt hatte. Dabei handelt es sich um einen Stift welcher von unten in einer Hohlschraube sitzend ins Motorgehäuse eingesetzt ist. Beim Kreidlerdienst gab es das Teil für 10 € (Mindestbestellsumme!)
und siehe da: Moped ließ sich wieder schalten!

Nächste Baustelle: Elektrische Anlage. Die Frontbeleuchtung ging, sonst nix. Wieder einmal halfen die kundigen Enthusiasten aus dem Forum des Kreidler Vereins Norden (www.kreidler-verein.de). Wie sich herausstellte ereilte mich sogar die Gnade der späten (Kreidler-)Geburt. Die späten Baujahre verfügten nämlich nicht mehr über die (teure) ULO-Box zur Regelung von Bremslicht / Blinkern und (man glaubt es kaum) Rücklicht. Bei meiner RMC-S kommt lediglich ein (mit 45€ auch nicht billiger) Trockenakku zum Einsatz. Die dazugehörige Sicherung hatte der Vorbesitzer einfach überbrückt. Nach Austausch des Akkus und Ersatz der Sicherung leuchtet jetzt auch wieder alles.

Inhalt der Butterdose: Trockenakku statt ULO-Box     





 




























Jetzt aber zum Kupplungstausch: Dieser gestaltet sich recht einfach. Nach Abnahme der Motorbleche und des Bremshebels wird das Moped auf die Seite gelegt (spart das Ablassen des Öls) und der Motordeckel geöffnet.


Motordeckel öffnen
Schrauben rausdrehen, Feder und Druckscheibe abnehmen
Beläge und Reibscheiben rausnehmen

Neuteile...
abwechselnd mit den Reibscheiben einsetzen.




Druckplatte und Feder aufsetzen, Schrauben ganz reindrehen und dann wieder zwei Umdrehungen lösen. Sichern nicht vergessen! Deckel drauf: fertig!

Der Frühling kann kommen!

Donnerstag, 8. März 2012

Kabelkanal

Die zum Lenkkopf führenden Kabel und der Kupplungszug werden unterhalb des Rahmens in einem Kabelkanal geführt.

Führung der Kabels und des Kupplungszugs

Befestigung des Kabelkanals am Rahmen

Teil gereinigt, vorher / nachher

Dienstag, 6. März 2012

Gabel, Folge 4: Federelemente

Die Federelemente liegen, geschützt von den Faltenbälgen, in den Tauchrohren. Nach der Entfernung der Schwinge und der Faltenbälge lassen sie sich einfach herausdrehen. Die Gummilager an der unteren Aufnahme waren praktisch nicht mehr vorhanden, die Gleitstücke welche die Federelemente im Tauchrohr führen, lösten sich bei der Demontage ebenfalls in Staub auf. Diese Teile wurden ersetzt, die Metallteile gereinigt.

Zustand nach Demontage


Feder abgenommen, mittig: Gummianschlag

Die Feder muss mit der abgeflachten Seite nach "unten" montiert werden!

Unterer Teil, Reihenfolge der Teile.
Es war ein mal ein Gummilager...

vorher / nachher


einbaufertig
Faltenbälge + Spülmaschine = wie neu!

Montag, 5. März 2012

Gabel, Folge 3 1/2: Schwinge neu lagern

Am hinteren Drehpunkt ist die Schwinge in Gummilagern (Silentblöcken) gelagert. Diese wurden ausgetauscht. Die alten Lager wurden mittels passender Nüsse aus dem Ratschenkasten im Schraubstock heraus gepresst. Die neuen Lager gelangten, mit Kupferpaste geschmiert, auf die selbe Art an Ihren Platz.

Zustand nach Demontage

Alte / neue Lagerbuchsen

Neue Lager an Ihrem Platz

Neu gelagert und gereinigt

Freitag, 2. März 2012

Gabel, Folge3: Schwinge ausbauen

Zur Überarbeitung der Federelemente muss die Schwinge aus der Gabel ausgebaut werden. 

Befestignungspunkte der Schwinge.

Hutmutter hintere Silentblöcke, Reihenfolge.

Schrauben hintere Silentblöcke, Führung der Bowdenzüge

Lagerung Federelemente, Einbaureihenfolge

Ready for putzing...

Gabel, Folge 2: Obere Schutzblechhälfte

Das vordere Schutzblech ist zweigeteilt. Der untere, rückwärtige Teil ist fester Bestandteil der Gabel. Der obere "Schnabel" kann demontiert werden.

Befestigungspunkte des Schnabels, oben: Mutter innen
Weg isser...


Dusche nach der Entfernung des ganz groben Drecks.

Blechschaden am vorderen Ende des Schutzblechs. Da hilft auch putzen nicht.

Gereinigt, poliert, gewachst.

My life on wheels III: Große Freiheit Nr. 1

  My first Mofa. Ein gewichtiges Thema. Mit fünfzehn, mitten in der Pubertät, konnte ein Mofa ein wichtiger Meilenstein in der per...