Dienstag, 17. September 2013

Coming soon: Elfi


Wie das Leben so spielt: Neulich war ich mit W126 zur Hohlraumversiegelung und zur Radlaufinstandsetzung beim Karrosseriefachbetrieb. Wie sich herausstellte ist der Mann Mitglied bei den Kreiflerfreunden Köln. Man kommt ins Gespräch und ich erwähnte, dass ich beabsichtige meine Kreidlerbestände etwas zu verringern. Scheinbar ohne großes Interesse nahm mein Gegenüber diese Verlautbarung zur Kenntnis. Beim nächsten Termin kam er jedoch von selbst wieder auf das Thema zu sprechen, fragte nach um was es sich denn handele. Kurzentschlossen zählte ich ihm so ziemlich alles auf was an Baustellen in meinem Magazin lagert (RM `74, RMC-S `79, RS-Rahmen mit Teilen). Das Gespräch vertiefte sich und er zeigte mir seine toprestaurierte und topgetunte RS. Neben diesem Juwel parkte, etwas staubig und plattfüßig, eine frühsiebzigerjahre RS (Bj.`72) in ziemlich gutem Zustand. Aufgeregt fragte ich was er denn mit diesem Moped vorhabe. Die könnte ich kaufen, er sei ja mehr von der Tuningfraktion und diese RS sei einfach zu alt und gut erhalten um sie zu tunen. Die Kreidler sei ihm, man kennt das ja, zugelaufen, und eigentlich habe er sie (unter Beibehaltung des schönen Patinazustandes) aufarbeiten wollen, aber so richtig passe das nicht in seine Sammlung. Auf meine Frage nach dem Preis erhielt zunächst einmal ein sehr ausweichende Antwort. Er könne sich ja mal anschauen was ich so zu bieten hätte und vielleicht ginge da ja was im Tausch...

Einige Tage später besuchte er mich zusammen mit seinem Schwager und nahm meinen Fahrzeug- und Teilebestand in Augenschein. Ihnen schien zu gefallen was sahen, denn schon nach kurzer Zeit begannen sie darüber zu diskutieren für welches Projekt welches Teil, respektive Fahrzeug zu verwenden sei. Nach etwas verhandeln einigten wir uns darauf, dass die RS mit laufendem, "gemachtem" Motor im Tausch gegen das Konvolut in meinen Besitz übergehen sollte.

Noch ist die RS bei ihren Besitzern und die die Mopeds in meiner Garage, aber der Motor von "Elfi" ist schon in der Mache.

Elfi!

Das Bild lässt den guten Zustand erahnen. Die originale Lampe liegt schon bereit. Die Motorbleche, der Kettenschutz und die Gabelverkleidung sind von der Erstbesitzerin (daher "Elfi") schwarz lackiert worden. Wohl damit die Kreidler dem Nachfolgemodell ab `73 ähnlicher sah. So wie es aussieht lässt sich der schwarze Lack aber relativ leicht entfernen.
"Needs a little love." sagt der Engländer. Na, da ist Elfi bei mir ja gut aufgehoben.

Müssen Platz machen für Elfi: `74 RM und...

...`79 RMC-S

Donnerstag, 5. September 2013

Mopar Pony

Neulich war "by accident" auf einem American Car Treffen (neuerdings jeden Freitag auf dem Subwayparkplatz in Dormagen) und dort sah ich erstmals live und in Farbe meinen heimlichen Traum. Den Plymouth Barracuda! 
Der könnt mir gefallen! Aber nicht die wilden Geräte ab Modelljahr 1970 sondern die etwas moderateren und für amerikanische Verhältnisse kompakten Exemplare von 1964 - 1969. Ich habe mich auf dem Treffen kurz mit dem Besitzer eines `66er Modells unterhalten und er war sogar so nett mal nachzuschauen wie lang das Auto ist: 4,75m. 
Passt in meine Garage.

Chryslers Antwort auf den Mustang

Quelle: Alden Jewell auf flickr

Montag, 24. Juni 2013

Halbe Sache

Zu dem Teilekonvolut welches einmal eine Kreidler RS ergeben könnte, gehört auch eine Halbschalenverkleidung wie sie an den RMC-S des letzten Baujahres 1981 verbaut war. Da die Gesamtaufarbeitung meiner RMC-S noch aussteht, ich aber dennoch ein bischen basteln wollte, entschloß ich mich die Halbschale zu montieren. 
Erstes Hindernis: der fehlende Befestigungssatz. Zweites Hindernis: Die Farbe.


Original, neu, nie benutzt - nur lackiert


Die Hauptbefestigung der Schale  erfolgt über die Halterung des Scheinwerfers. Ich besorgte also im Baumarkt 80 mm lange M8er Schauben, und fertigte aus Alurohr Distanzstücke. Zwischen die Tauchrohre der Gabel gehört auch noch eine Halterung, welche ich zunächst durch Nylonkabelbinder zu improvisieren gedenke.

Die (gar nicht so schlechte) rote Lackierung musste natürlich weichen. Original wäre unlackierter seidenmatt schwarzer Kunststoff, da ich aber sowieso lackieren musste, entschloss ich mich zu einem Silberton. Einem intensiven Anschliff folgte die Grundierung. Anschließend wurde die Innenseite "Rallye-Schwarz" lackiert. Einem zweiten Anschliff folgte der Silberton und schließlich der Klarlack. Alles von Duplicolor aus der Dose. Für eine Dosenlackierung ist es ganz OK geworden.

Erster Anschliff, die Orangenhaut ist weg.


Grundierung....

Silber + Klarlack
Scheibe montiert.
Vorher...

Nachher...
Resümee: So ganz genau weiß ich noch nicht ob mir die Kreidler mit Halbschale besser gefällt als ohne. Kommentar meiner Frau: "Sieht scheisse aus." Meine Antwort: "Ist aber Original-Zubehör!". Nach einer Probefahrt (mindestens 0,3 km/h mehr Vmax durch aerodynamische Verbesserung!) habe ich mich entschlossen das Teil zunächst einmal dran zu lassen.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Das Perfect Car Dilemma Teil 2


Ein kluger Mensch hat mir einmal gesagt: "Man bereut nur Dinge die man nicht tut." (das Original-Zitat stammt von Coco Chanel "Ich bereue nichts im Leben - außer dem, was ich nicht getan habe.") Desweiteren gibt es das Zitat: "Das Bessere ist der Feind des Guten" (Voltaire).

Diese beiden Sinnsprüche habe ich in letzter Zeit des öfteren benutzt, um eine automobile Entscheidung zu unterfüttern.

Kurz nach dem ich den hier den Eintrag "Das Perfect Car Dilemma" gemacht hatte, in dem ich feststellte dass mein Audi A2 eigentlich nur durch einen Bentley T1 oder einen Mercedes Benz W126 zu ersetzen sei, meldete sich bei mir ein Freund aus dem Quickly Club. Er habe meinen Blog gelesen und ob ich nicht Interesse an seinem W126 hätte? 420 SEL, viele Extras, sehr gepflegt. Ich hatte kein Interesse, dass heißt Interesse schon, aber die Vernunft gebot mir diesem Interesse nicht nachzugeben. Zudem lagen die Preisvorstellungen meines Freundes außerhalb meines finanziellen Rahmens.

Es ging ein halbes Jahr ins Land und der Wunsch nach automobiler Veränderung keimte stärker in mir und ich begann mich auf dem Neuwagenmarkt umzusehen. Fazit: Zu teuer oder zu langweilig oder beides. Also beschloss ich den A2 weiter zu fahren.

Inzwischen hatte ich meinen Club-Freund noch einige Male getroffen und immer endeten wir im Gespräch beim W126 und dessen Qualitäten. Komischerweise stieß meistens ich diese Gespräche an. Meist folgte dann meinerseits eine unruhige Nacht, an deren Ende die Erkenntnis stand, dass ich den Kauf einer S-Klasse bereuen würde. Warum sollte man, wenn man mit einem sparsamen Kompaktauto zufrieden ist, dieses durch eine Luxuslimousine ersetzen?

Es kam der Tag an dem mein Freund seine Preisvorstellungen auf einen für mich erreichbaren Betrag korrigierte. Dies ließ in mir sofort die alte Milchmädchenrechnung aufgehen, in welcher der Wertverlust eines Neuwagens (den ich ja vorgehabt hatte anzuschaffen) gegen die erhöhten Unterhaltskosten einer S-Klasse aufgewogen werden. Damit wäre so ein 126er unter dem Strich doch ein echter Schnapp!

Da ich in der Disziplin "Bescheuertes schön reden" auf dem Weltranglistenplatz sechs stehe, entschloss ich mich, mein neutrales Korrektiv, besser bekannt als meine Ehefrau, einzuschalten. Ich fragte sie vorsichtig ob ich, falls ich den Benz kaufen würde, mit ernsthaften Konsequenzen ihrerseits (z.B. Scheidung) zu rechnen hätte. Zu meiner Überraschung war dem nicht so.

Also wurde der Benz für ein Wochenende zur Probefahrt ausgeliehen. Ich nutzte diese Probefahrt dazu den Wagen bei der Mercedes-Werstatt meines Vertrauens vorzustellen. Der Fachmann hob mit überraschender Vehemenz beide Daumen. Allerdings belehrte er mich auch: "Sie wissen ja, das "S" steht für "superteuer". Für mich war die Entscheidung zu dem Zeitpunkt schon fast gefällt. Für meinen Sohn, nachdem er die elektrisch verstellbare Rücksitzbank getestet hatte sowieso. Auch das neutrale Korrektiv willigte nach einer kritischen Kostenprüfung ein.

Mercedes Benz 420 SEL, inklusive stolzem Besitzer
 Die "wohl beste Reiselimousine der Welt" (auto motor sport, 1980) zu kaufen bedeutete aber gleichzeitig "den wohl besten Kompaktwagen für mich" (ich, 2013) zu verkaufen. Das Bessere ist eben des Guten Feind. Wieder kam mir die Mitgliedschaft im Quickly-Club zu pass, denn der Audi ging unkompliziert an einen anderen Clubfreund, respektive dessen Schwiegertochter. Auch wenn ich in Vorfreude auf einen tollen neuen (alten) Wagen war, schmerzte mich der Abschied von diesem formidablen Auto doch sehr. Sollte ich jemals den Kauf des Mercedes bereuen, dann wird es wieder ein A2.


Goodbye A2, mit einer Träne im Augenwinkel



Mittwoch, 22. Mai 2013

Bella Machina!

Dass ich ab und zu an meinen Mopeds schraube bleibt meiner Umwelt nicht verborgen. So sprach mich neulich eine befreundete Nachbarin an, sie habe einen Roller und ob ich wohl mal danach schauen könnte. Der Roller sei vor einigen Jahren eingemottet worden und springe nun nicht mehr an. Edel (und neugierig) wie ich bin, sagte ich zu. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um ein italienisches Fabrikat, nämlich um eine Malaguti Yesterday.

Der Name Malaguti klingt mit verwegenem Klang in meinen Ohren. In den frühen achtzigern beäugten wir die Malagutis mit einer Mischung aus Bewunderung und Verachtung. Einer meiner Klassenkameraden hatte ein Malaguti Ronco Mofa mit 5-gang Fußschaltung (!), was für allgemeine Erheiterung auf dem Schulhof sorgte. Ha ha, alle 5 km/h schalten, ha ha. Das Lachen verging uns als der handwerklich begabte Mitschüler seine Ronco auf etwa 80 km/h getunt hatte, da ergaben die fünf Gänge einen Sinn. Auch die noch exotischere Malaguti Fifty hatte einen Ruf als heißes Eisen. Dennoch hatten die Malagutis immer etwas von "auf dicke Hose machen" an sich, jedenfalls für uns an Hercules, Kreidler und Zündapp gewöhnte Vorstadtkinder.

Malaguti Ronco Mofa

Malaguti Fifty
Nun also sollte ich eine Malaguti Yesterday wieder zum leben erwecken. Ich war recht zuversichtlich dass es sich nur um kleine Probleme handeln konnte, schließlich war das Teil vor der Einmottung gelaufen. Mein Plan war (wie immer) erstmal Zündfunken checken, Vergaser reinigen "und fertig."
Damit fing der Ärger an.
In meiner Naivität war ich davon ausgegangen. dass sich an besagtem Roller abnehmbare Verkleidungen befänden welche den Zugang zur Technik ermöglichen. Weit gefehlt! Eine einfach durchzuführende Wartung der Antriebsaggregate ist im technischen Konzept der Malaguti Yesterday nicht vorgesehen. Dies liegt im Konstruktionsprinzip des Fahrzeugs begründet. Grundlage des Ganzen ist eine Rahmenkonstruktion bei der ein Gartenstuhl mit einem Damenfahrradrahmen zwangsverheiratet wurde. An der Damenfahrradhäfte ist eine Telegabel samt scheibengebremstem Rad angebracht. Am hinteren Ende findet sich eine Motor/Getriebe/Schwinge-Einheit, in die freien Ecken sind verschiedene Betriebmittelbehälter (Getrenntschmierung) gezwängt und fertig ist das Fahrzeug.

Um dem Ganzen ein gefälliges Aussehen zu geben wird das Grundgerüst samt Aggregaten großzügig mit einer Kunststoffverschalung umhült welche - der Name "Yesterday" deutet es an - im gefälligen Retrodesign gehalten ist. Wahrscheinlich gab's für den selben Unterbau andere schicke Verpackungen in den Geschmacksrichtungen "sportlich" und "economy". Jedenfalls wären die Italiener blöd gewesen wenn sie es nicht so gemacht hätten.

Plasta Italia: Malaguti Yesterday
 
Zu meiner allergrößten Bestürzung musste ich feststellen dass diese Verschalung, denn Karosserie kann man es wirklich nicht nennen, mittels Spaxschrauben (nochmal in Versalien: SPAXSCHRAUBEN!!!) am Rahmen befestigt sind. Zu dieser Erkenntnis gelangte ich zwangsweise da zur Freilegung des Motors ein großer Teil der Verschalung abgenommen werden muss. Eigentlich der gesamte hintere Teil des Rollers inklusive Sitzbank, Gepäckträger, Reserveradattrappe und Helmfach. Bis ich den Vergaser das erste mal sah war schon eine gute Stunde Basteln ins Land gegangen, und das auch nur weil mir die Besitzerin des Rollers helfend zur Seite stand. Danach gelang es mir zügig meinen "Plan" abzuarbeiten. Zündfunke war da, nach der Reinigung des Vergasers sprang der Motor wieder an. Die nach soviel Arbeit freigelegte Technik fand ich (aus meinem zugegeben eingeschränkten Blickwinkel) durchaus beeindruckend. Getrenntschmierung und Unterdruckbenzinpumpe statt Benzinhahn gab's bei Kreidler und Co. noch nicht. Vom E-Starter ganz zu schweigen. Auf den E-Start mussten wir, der toten Batterie war es geschuldet, verzichten. Wenigstens ließ sich der Roller per Kickstarter klaglos in Betrieb nehmen. Die Montage der Verschalung ging dann innerhalb einer halben Stunde relativ schnell von statten.

Mir als heldenhaftem Wiedererwecker des Rollers gestand die Besitzerin auch die erste Probefahrt zu. Und ich muss zugeben: Ich war doch recht beeindruckt vom Temperament und den Fahrleistungen Rollers! Alle Achtung!

Tja, was soll man von dieser Fahrzeuggattung nun halten? Man hört ja den Spott in meinen Worten ob des hemdsärmiligen Aufbaus. Andererseits muss ich natürlich einräumen, dass die von mir so geliebten von M6er Schrauben wartungsfreundlich zusammengehaltenen 50er vom Markt verschwunden sind. Wahrscheinlich stellen die Plastikroller einfach die nächste Evolutionsstufe im niedervolumigen Individualverkehr dar. Was mal wieder beweist, das manches früher vielleicht besser, größer, schöner aber nicht unbedingt überlebensfähig war. Siehe Dinosaurier.


Dienstag, 21. Mai 2013

Bremslicht: geht!

Kleines Update welches über den "Auspuffärger" in Vergessenheit geriet. Der bei Kreidlerparts georderte Bremslichtschalter versieht seinen Dienst aufs Beste sodass der nachfolgende Verkehr nun gewarnt wird wenn ich den Bremsvorgang einleite. (Solange ich dazu die Fußbremse verwende.)

Ursache...

...und Wirkung.

Dienstag, 16. April 2013

Neuer Auspuff Teil 1 1/2

Kleines Update (diesmal ohne Bilder). Am vergangenen Wochenende hatte ich endlich die Gelegenheit den zweiten neuen Krümmer in "Originalqualität" zu montieren. Der gute Mann bei Kreidlerparts hat nicht gelogen. Das Teil passt "unbedingt". Die für den Krümmer in "Economy"-Qualität gefertigte Reduzierhülse (siehe hier) ließ sich in das neue Teil problemlos einsetzen, das Ganze fügte sich saugend auf den Auslass. Nach kaum einer Viertelstunde war der Topf montiert, das Moped bereit zu Probefahrt.


Aber, (man ahnt es bereits) ich bin nicht zufrieden...
Dank jetzt funktionierendem Tachometer konnte ich neben allgemeinen Fahreindrücken, auch einmal Daten sammeln. Das Moped dreht jetzt zwar freier als vorher (kein Wunder bei größerem Krümmerdurchmesser und neuem Topf ) 40 km/h Vmax sind aber immer noch etwas schwach, wie ich finde. Zudem bläst und knattert es vorne am Auslass heraus. Ich muss also nochmal ran.

Am Auslass muss defintiv noch Dichtungsarbeit geleistet werden und es wird wohl auch Zeit einen kritischen Blick auf den Vergaser, bzw. die Bedüsung zu werfen.

Fortsetzung folgt...

Donnerstag, 28. März 2013

Neuer Auspuff Teil 1

Nachdem meine Versuche den originalen Auspuff zu entkoken eher nicht erfolgreich waren, entschloss ich mich einen neuen Auspuff zu beschaffen. Damit sollte ein zartes Tuning einher gehen. (Früher nannte man das ja "frisieren".) Ein größerer Krümmerdurchmesser soll dem Motor freier ausatmen lassen. Also bestellte ich bei Kreidlerparts.com einen Krümmer mit 32 mm Durchmesser (anstatt 26 mm Serie) und den dazu passenden Topf. Beide Teile gibt es in zwei Qualitätsstufen: "original" und "economy". Habe ich schon erwähnt dass ich geizig bin? Also habe ich beide Teile in "economy"-Qualität bestellt, angesichts des doppelten Preises für den Originaltopf und beim Krümmer sogar des dreieinhalbfachen keine schwere Entscheidung. Solche Entscheidungen trifft man aber nicht ohne sie hinterher zu bereuen. Dazu weiter unten mehr.

Die Teile wurden innerhalb weniger Tage auf Rechnung geliefert, was ich, wie ich sagen muss, einen super Service finde. Vorkasse oder Zahlung per Kreditkarte sind ja sonst bei Onlinegeschäften eher die Regel. Die Leute von Kreidlerparts versuchen es mit Vertrauen und das find ich gut. Daumen hoch. Eine erste Montageprobe zeigte dass Topf gut ans Mokick und der Krümmer gut in den Topf passte.

Erste Anprobe, noch ohne Reue.

Wie zu erwarten war passt der 32er Krümmer nicht einfach so auf einen 29er Auslass, da ist zu viel Luft dazwischen. Also musste ein Distanzstück angefertigt werden. Nach ersten erfolgsfreien Eigenversuchen wandte ich mich um Hilfe an einen Nachbarn. Der Mann ist Schlosser von Beruf und konnte mir helfen. Er schnitt von einem 34er Rohr 2 cm ab, schlitzte das Stück längs sodass es, etwas zusammengebogen, in die Kröpfung des Krümmer passte. Anschließend stattete er mich mit einem Handfräser aus damit ich dem Innendurchmesser auf die benötigten 29 mm fräsen/schleifen konnte.
Nach ca. einstündiger Arbeit passte das Teil "saugend" auf den Auslass.

Distanzstück, unten mit Klemmschelle und Dichtschnur
 Nun zur Reue: Ich musste leider feststellen dass im Falle des Krümmers "econonmy"-Qualität bedeutet dass das Teil einfach nicht ans Moped passt. Ich hatte die Wahl den Krümmer entweder vorne auf den Auslass oder hinten in den Topf zu stecken. Beides geht nicht. Bei fest am Auslass montiertem Krümmer stände der Auspuff rennmäßig schräg nach oben, nur dass er nirgends mehr Fest zu schrauben wäre. Bei korrekt montiertem Topf passt der Krümmer nur wenige Millimeter über den Auslass und ließe sich nicht befestigen. Auf Nachfrage hieß es bei Kreidlerparts man müsse den Krümmer "etwas nachbiegen". Mangels Vorrichtung habe ich auf Biegeversuche verzichtet und einen Krümmer in "original"-Qualität bestellt.

In diesem Zusammenhang ärgere ich mich mehr über mich selbst als über den Händler. Zum einen gibt es bestimmt Leute die handwerklich begabter sind als ich, und einen solchen Krümmer richten können. Zum anderen hatte ich vorher schon gehört, dass die Billigteile schlecht passen, bin also quasi sehenden Auges ins Verderben gelaufen. Ein Hinweis im Onlineshop in Richtung "braucht Nacharbeit" fände ich allerdings auch nicht schlecht.

Was den Topf angeht habe ich die Entscheidung für das billigere Teil allerdings nicht bereut. Der Topf sieht gut aus und passt sauber an die Halterung. Wie er schalldämpft muss ich ja noch rausfinden. Sicher ist das Teil wesentlich rostempfindlicher als der teurere Topf. Bei den zu erwartetenden Jahresfahrleistungen von wenigen hundert km pro Jahr ist das aber zu vernachlässigen.
An der '74 RM ist seit zwei Jahren ein günstiger Zubehörtopf und der rostet auch nicht.

Fortsetzung folgt wenn der Krümmer in "original"-Qualität eingetroffen ist...

Saisonbeginn & neue Reifen

Es ist Frühling! Es ist kalt! Zu kalt zum fahren. OK, OK nur die Harten komm' in' Garten, ich muss an dieser Stelle also als Weichei outen. Die Zeichen für den Saisonbeginn sind dennoch unübersehbar, z.B. dass die Kennzeichen die Farbe gewechselt haben. Blau ist ja sowas von 2012! Ein frisches grün lächelt uns diese Saison von Heck unserer Lieblinge an! Ich habe also die nächstgelegene Allianz-Vertretung angesteuert und dort vier Kennzeichen zum Oldtimertarif
(25 € für die Haftpflicht) besorgt. Dieses Jahr am Start: RMC-S, '65 Florett, NSU Quickly und, for the lady, Velo Solex. '74 RM hat dieses Jahr Pause.

Mich dünkt, dass die eigentlich für dieses Jahr anstehende Überarbeitung der RMC-S sich noch um ein weiteres Jahr verschiebt. Das Ding fährt einfach zu gut, respektive '65 Florett fährt noch zu schlecht. Und bevor die nicht soweit ist, dass ich sie als Haupt-Kreidler nutzen kann, muss RMC-S wohl noch ein wenig on service bleiben.

Damit sie ihren Dienst gut verrichten kann habe ich es endlich geschafft die im Herbst gekauften Heidenau Reifen zu montieren. Den hinteren Reifen habe ich mit tatkräftiger Hilfe meines Sohnes selbst montiert. Ein ziemliches Gewürge, auch für zwei Leute. Die immer wieder auftretende "slow puncture" war eine ebensolche: Der Schlauch hatte genau in der Lauffläche ein kleines Loch. Hier wurde ganz klassisch mit Flickzeug Abhilfe geschaffen. Bei der anstehenden Montage des Vorderreifens bin ich zum freundlichen Reifenhändler gefahren und und habe die Montage dort vornehmen lassen. Das hat zwar zehn Euro gekostet, ist aber angesichts des gesparten Ärgers, und der schnellen Erledigung ein fairer Preis.

Neue Sneakers!

Sonntag, 17. März 2013

Tachoantrieb

Bei der Demontage habe ich den schönen originalen Tachometerantrieb zerstört. Getreu dem Motto: "Wo rohe Kräfte sinnlos walten." Tachowelle und Tachoschnecke waren über die Jahre eine feste Verbindung eingegangen. Anstatt das ganze geraume Zeit in WD 40 einzulegen versuchte ich den beiden per Zange beizukommen. Fataler Fehler. Der Zapfen der Welle brach im Antrieb ab. Schrott gebaut. Dummkopf, ich. Entgegen der allgemeinen Ersatzteilsituation war ein Ersatz relativ schwer zu bekommen. Erst gegen Ende 2012 fand ich einen Händler (Annis Kreidlershop, Dortmund) der mir ein passendes Ersatzteil liefern konnte. Kostenpunkt 28 Euro. Der Einbau gelang gut und die Nadel schlägt auch aus. Wie genau das Gerät anzeigt muss eine GPS-gestützte Probefahrt ergeben.

Links Neuteil, rechts Originalteil
Sieht mit funktionierendem Tacho definitiv besser aus!


Dienstag, 12. März 2013

Dichtung und Wahrheit

Eine Testfahrt noch vor Weihnachten hat es leider nicht gegeben. Auch die Jahre wechselten ohne dass die Kreidler ihren neu abgedichteten Motor zurück erhielt. Dann war Winter. Hier im Rheinland gibts dann ja auch noch eine fünfte Jahreszeit. Die Gründe sind vielfältig. Jetzt aber neigt sich der Winter dem Ende zu, die neue Versicherungssaison hat schon begonnen und immer noch harrte meine '65 Florett geduldig im Keller ihrer Komplettierung. Vergangenes Wochenende war es dann so weit! 

Nachfolgendes Filmdokument zeigt den ersten Motortest / Probefahrt nach dem Wiedereinbau.




Die Testfahrt ist soweit zufriedenstellend verlaufen. Der Motor schnurrt wie das berühmte Kätzchen und auch die Ölinkontinenz ist (Axel sei Dank!) Geschichte. Es mangelt aus meiner Sicht immer noch ein wenig an Leistung, was ich auf den nachwievor zugekokten Auspuff zurückführe. Ein neuer Krümmer und Topf sind schon auf dem Weg...

My life on wheels III: Große Freiheit Nr. 1

  My first Mofa. Ein gewichtiges Thema. Mit fünfzehn, mitten in der Pubertät, konnte ein Mofa ein wichtiger Meilenstein in der per...