Mittwoch, 21. November 2012

Felgen machen Leute

Zum (schon etwas länger zurückliegenden) Geburtstag habe ich ein Satz Felgen für meinen Crawler geschenkt bekommen. Nun habe ich endlich Zeit gefunden die Felgen in den zum Fahrzeug passenden Used-Look zu versetzen. Dazu kommt der Salz-Trick zum Einsatz. Zuerst die Felge in rostfarben pinseln, anschließend auf die noch nasse Farbe einen kräftigen Schuss Salz streuen. (wie aufs Frühstücksei). Das Ganze trocknen lassen. Dann mit der Sprühdose (oder Airbrush) überlackieren. In meinem Fall Grundierung hell. Wieder gut durchtrocknen lassen. Unter fließend Wasser knibbelt man dann vorsichtig die Salzkörner wieder herunter. Das Ergebnis sind die schönsten Rostpickel die man sich denken kann. Zum Schluss mit Wasserfarbe noch ein wenig "washen" und "wheathern": Fertig sind die Gebrauchtfelgen.




Dienstag, 20. November 2012

Motor: Schöne Einsichten

Vor ein paar Tagen erhielt ich Nachricht und Bilder von meinem "Motorenmann" Axel. Er hat den Motor zelegt und einer kritischen Begutachtung unterzogen. Sein Urteil über die Maschine ist durchweg positiv.
Lager und Zahnräder präsentieren sich in einem guten Zustand. Axel vermutet, dass der Motor schon mal einen neuen Zylinder bekommen hat. Der sehr gute Zustand von Kolben und Zylinder und ein krummes Pleuel lassen darauf schließen. Da weder Pleuellager noch Kolbenbolzen Verschleißspuren zeigen beurteilt Axel die Verkrümmung des Pleuels als unkritisch. Bleibt also drin. Der Zusammenbau der Maschine läuft bereits. Der für die massive Öl-Inkontinenz des Motors verantwortliche Simmering und die Mittendichtung wurden ersetzt. Die Scheibenfeder zur Positionierung des Polrades musste ersetzt werden. Zündkontakt und Kupplung kommen bei dieser Gelegenheit auch neu. Möglicherweise kann ja noch vor dem Jahresendfest eine Probefahrt stattfinden!

Gruppenbild mit Kurbelwelle.



Das Dreigang-Menü.

Krummer Hund: Pleuel

Vorne mittig: Der Übeltäter!

Dienstag, 6. November 2012

Neu im Stall: Velo Solex 3800

Die beste Frau von allen hatte kürzlich Geburtstag, und so fasste ich den Entschluss meine Liebste mit einem motorisierten Zweirad zu beglücken. Das schreibt sich leichter als es ist! Bisher schwankte meine Gattin bezüglich meines Zweitakthobbies zwischen freundlichem Interesse und kritischer Duldung. So war dieses Geburtstagsgeschenk für mich ein durchaus risikobehaftetes Vorhaben.

Andererseits handelt es sich bei dem Geschenk ja nicht um irgendein Moped! Nein! Es ist ein fabelhaftes Velo Solex! Zu meiner Mofazeit (siehe auch hier) war eine Solex maximal unsexy: Das lahme Billigmofa für Ökos. Die blechgewordene Antithese zur schicken sportlichen Kreidler Flory.

Mit den Jahren lernte dann aber auch ich die wahre Genialität des Velo Solex zu erkennen. Das, was ich auch an Quickly und Co so schätze, die Reduziertheit und Einfachheit, ist bei der Solex auf den Punkt gebracht. Selbst die Ästhetik ist der Funktion bzw. der Einfachheit untergeordnet. (Und die daraus resultierende Optik ist mithin einzigartig.) Die Reduktion geht bis hin zur Bedienung: Anschieben und losfahren. Punkt. Nicht mal einen Gasgriff hat das Teil. Zum Anhalten: Bremsen. Punkt. Selbst die technisch anspruchsvolleren Bedienvorrichtungen wie Choke und Dekompressionshebel oder das hochklappen des Motors sind nach dreißig Sekunden zu Ende erklärt.

Dieses maximale "easy to use" macht die Solex auch zur idealen Einstiegsdroge für meine Frau. Wie oben schon erwähnt rechnete ich aber durchaus mit einem Kommentar der Klasse: "Was soll ich denn DAMIT?" oder "Hast Du noch alle Tassen im Schrank?". Also besorgte ich sicherheitshalber ein "Ausweichgeschenk" welches zusammen mit der Solex neben dem Frühtückstisch parkte. Aber das Ausweichgeschenk hat sie nicht mal ausgepackt! (Prima: Hab ich schon was für Weihnachten.) Das breite Grinsen mit dem sie von der Jungfern(Probe)fahrt zurück kehrte, ließ mir endgültig den Stein der Besorgnis vom Herzen fallen.

Die Dame von Welt vertaut auf Frontantrieb!

Das Velo Solex kaufte ich von einem Freund aus dem Quickly-Club. Es ist das Modell 3800, Baujahr 1968 in sehr schönem, leicht patinierten Originalzustand. Der Motor ist überholt, der Rest "needs a little love" wie der Engländer sagt. Daran soll es nicht mangeln.



Dienstag, 9. Oktober 2012

Alles muss raus...

Die Testfahrten mit '65 Kreidler offenbarten nicht nur einen leichten Leistungsmangel sondern auch eine massive Undichtigkeit am Simmerring - 'tschuldigung ich meinte natürlich: Axialwellendichtring der Schaltwelle. Ich vereinbarte also mit "meinem Motorenmann" dass er den Motor abdichtet und bei dieser Gelegenheit einen kritischen Blick ins Innenleben wirft. Die Abdichtung kann sich also auch zu einer veritablen Motorüberholung auswachsen. Zündkontakte werden bei dieser Gelegenheit auf jeden Fall erneuert. Mein Beitrag zu diesem Projekt ist, neben der Teilebeschaffung, der Ausbau des Motors. Dieser sei mit folgendem Video dokumentiert:


Als ein Grund für den Leistungsmangel hat sich übrigens der total zugekokte Auspuff herausgestellt. Da habe ich wohl beim ersten mal nicht gründlich gearbeitet. Wenn denn einst der Motor wieder an Ort und Stelle ist, wird sich zeigen ob meine diesmaligen Reinigungbemühungen was gebracht haben, oder ob ein neuer Auspuff her muss.

Husch, husch ins Körbchen.

Zurück im Keller: Die Saison ist vorerst beendet.

Montag, 8. Oktober 2012

Scale Crawler: Noch ein Hobby

Dies ist eigentlich nur ein Test ob und wie sich Videos in den Blog einbinden lasse. Da man aber Sätze mit "eigentlich" eigentlich nicht sagen soll ist dies auch eine gute Gelegenheit ein weiteres meiner 42 Hobbies vorzustellen: 
Das Scalecrawling, zu deutsch etwa "Maßstabskrabbeln". Ein gewisses Interesse an RC-Cars war bei mir immer schon vorhanden, doch war dieses Hobby aus meiner Sicht immer mit elementaren Nachteilen behaftet. Früher (in den 80ern) war es zu teuer. Verbrenner kamen für mich sowieso nicht frage da zu laut und zu aufwändig. Nachdem die Preise gefallen und mein Einkommen gestiegen waren fand ich die RC-Cars aber immer ein wenig zu schnell und die Orte womit man damit fahren konnte immer ein wenig zu rar. Dann aber ist irgend ein kluger Mensch auf die Idee gekommen genau die passende RC-Car-Gattung für mich zu erfinden. Das langsam fahrende, extrem kletterfreudige. Allrad-RC-Car! Billig sind die Dinger zwar auch nicht, aber dafür reicht ein überschaubarer Haufen Sand um einen ganzen Nachmittag Spaß beim crawlen zu haben. Auch bei Waldspaziergängen ist der Crawler ein netter Begleiter! Mein Crawler ist ein Axial SCX 10 Chassis mit Tamiya "Clodbuster" (Chevy C30) Karosserie. Ich habe das Auto fertig gebaut gekauft und die Anschaffung bisher nicht bereut. Das Interesse am RC-Car und der Scale-Modellbau sind hier auf schönste miteinander vereint. 
Ach so: Wie man sieht klappt das einbinden von Videos!



Montag, 24. September 2012

Frische Pellen!

Auf meiner RMC-S sind Reifen der Marke "Swallow Roadstar Power Tread" montiert. Ich kann mich aus meiner Mofa-Zeit (vor mehr als 30 Jahren) noch gut an diese Reifen erinnern! Hauptkaufargument war für mich damals die weiße Beschriftung. Nebensächlichkeiten wie Haltbarkeit oder Fahrverhalten waren nachrangig. Teuer können die Reifen auch nicht gewesen sein, denn sonst hätte ich sie mir nicht für meine zusammengestückelte Hercules leisten können.

When I grow up I'll be an Ultra! Hercules HR2, 1981
Aus welchen Gründen der Vorbesitzer meiner RMC-S sich für diese Reifen entschieden hat, wird für immer sein Geheimnis bleiben, Tatsache ist aber, dass sie dringend ausgetauscht werden müssen! Besonders der Hinterreifen ist total brüchig und porös, Zeit also Ersatz zu beschaffen!


Nach einigen Telefonaten mit Reifenhändlern und anschließender den Preisen geschuldeter Resignation habe ich dann schließlich bei Mopedgarage.de einen Satz Heidenau KKR Reifen bestellt. (68,00 Euro inkl. Versand) Das Profil ist zwar alles andere als Vintage aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, getreu der Annahme dass sportliche Reifen einem Oldtimer immer gut stehen. Sollten die Reifen auf der RMC-S doof aussehen, werden sie später auf die (Projekt "Ferne Zukunft") RS wandern.

      
Heidenau KKR 2.75 / 17"
Wo ich gerade beim Teile vorzeigen bin: Auf dem Mopedtreffen im Eltzhof in Köln-Wahn habe ich mir (originale) Butterdosenaufkleber und den Aufkleber für den Scheinwerfer gegönnt. Am Moped fehlen sie entweder oder sind in üblem Zustand. So langsam kann die Aufarbeitung beginnen!

Rubbelbilder für die Butterdosen, Scheinwerferaufkleber.
Coming soon: Neue Reifen und frische Beschriftung!


Donnerstag, 13. September 2012

UnFertig.

Ziemlich genau ein Jahr hat es jetzt gedauert vom Beginn des Projektes '65 Kreidler Florett bis zur -ja was? - Fertigstellung? Fahrfertigkeit? Zwischenstand? Also Fakt ist: Das Moped ist zusammengebaut und fährt. Fakt ist aber auch dass es noch lange nicht fertig ist. Zum einen fehlen noch Teile (Tachoantrieb, Bremslichtschalter), zum anderen steht noch das "Motor machen" aus. Trotzdem ist die Kreidler aber schon fertig genug um ans nächste Projekt zu denken.

Also nochmal: Ziemlich genau ein Jahr hat es jetzt gedauert vom Beginn des Projektes '65 Kreidler Florett bis zur Unfertigstellung. Ich bin mächtig stolz, dass ich es noch vor meinem Geburtstag geschafft habe eine erste ausgedehnte Probefahrt (so richtig auf öffentlichen Straßen) machen zu können. Ohne Liegenbleiben habe ich gute 30 km hinter mich gebracht. Das Moped zieht sauber durch, ist für meinen Geschmack aber ein wenig lahm. Da der Tacho noch nicht geht habe ich einen freundlichen Jugendlichen auf seinem Plastikroller um ein "Rennen" gebeten. Dieser teilte mir mit, dass die Kreidler 45 km/h geht. Eigentlich nicht soo schlecht. Aber da geht bestimmt noch was.


Vorher.
 
Nachher.
Während also meine Altersgenossin noch der Fertigstellung harrt, habe ich schon das nächste Projekt ins Auge gefasst: '80 Kreidler RMC-S. Dieses Moped hat hier ja schon das ein oder andere Mal Erwähnung gefunden. Es ist mein derzeit am besten (und komfortabelsten) fahrendes Moped, was nichts daran ändert dass es eine Menge daran zu tun gibt.

Die Nächste bitte...


Dienstag, 11. September 2012

Verkleidung Steuerkopf / Lenker

Nach erfolgreichen Erprobungsfahrten habe ich nun die Montage der Steuerkopf und Lenkerverkleidung in Angriff genommen. Die originale Steuerkopfverkleidung war nicht mehr zu gebrauchen sie löste sich förmlich in Ihre Bestandteile auf also wurde sie gegen ein Repro ersetzt.

Originalruine und Repro
Wie schon bei der Gabelverkleidung erfolgte die Lackierung aus der Sprühdose (siehe auch hier).

Nun galt es die neue Verkleidung ans Moped zu bekommen. 
Erste Erkenntnis: der Scheinwerfer muss runter.
Zweite Erkenntnis: Auch teure Repros sind nicht immer passgenau. Es ging leider nicht ohne Nacharbeiten ab. Die oberen Befestigungslöcher waren etwa um 3 mm zu weit unten. Zudem sah es zunächst danach aus als würde die Scheinwerferhalterung an der Verkleidung schleifen. (Was übrigens beim Original auch der Fall war, siehe weiße Kratzspuren im Foto oben.) Zum Glück waren die Nacharbeiten mittels Rundfeile schnell erledigt. Zu sehen ist auch nichts davon, denn die im Lack entstandene Verletzung verschwindet hinter der Unterlegscheibe. Rosten kann auch nix, ist ja Kunststoff. Was lernen wir daraus? Teile VOR dem Lackieren anpassen! 

TIPP 1: Beim Einfädeln hinter die Scheinwerferhalterung die Verkleidung etwas auseinanderbiegen, sie wird dann flacher und lässt sich ohne Kratzer hinter die Halterung bringen. Nach der Montage hält nun auch die Scheinwerferhalterung einen Respektabstand von mehreren Millimetern.

TIPP 2: Darauf achten dass die Überwurfmutter der Tachowelle OBEN an der Tachowelle gesichert ist, sonst muss man sie hinterher (wie mir geschehen) durch den engen Kanal hinter der Verkleidung fummeln.

Steuerkopf nackt

Obere Befestigungslöcher auf beiden Seiten nachgearbeitet

Steuerkopf verkleidet
Die Montage der Lenkerverkleidung war etwas fummelig, schon allein deshalb weil sie an vier Punkten befestigt ist von denen aber zwei  - die Griffarmaturen - während der Montage auf dem Lenker verschiebbar sind. Die Verkleidung gibt also die Position der Armaturen vor, wird aber gleichzeitig von ihnen fixiert. Weitere Befestigungspunkte sind die mittige Schraube vorn und die Spiegelhalterung. Hier war ganz schön schieben/ziehen/drücken angesagt bevor alles halbwegs passte. Nicht vergessen: Tacho vorher in die Verkleidung einsetzen UND mit der Tachowelle verbinden, hinterher kommt man nicht mehr ran! Ist so kompliziert wie es sich liest, hat aber doch irgendwann geklappt! 
Anstatt des "originalen" Spiegels (siehe hier) fand sich im RS-Teilehaufen das jetzt montierte Exemplar. Auch nicht 100 %ig geeignet aber netter anzuschauen.
 
Der Mühen Lohn: Ein verkleideter Lenker!

Donnerstag, 6. September 2012

Was in der Zwischenzeit geschah...

Es gab einen Punkt in diesem Jahr an dem sich, so schien es, meine gesamte Mopedsammlung (Ausnahme: Quickly) gegen mich verschworen hatte (siehe auch hier). '65 Florett Fahrwerkzicken, '74 RM Ölinkontinenz, RMC-S Plattfuß: Prima! Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte plante ich das schier Unmögliche: Einen Mopedausflug zu den Classic Days in Schloß Dyck mit gleich drei Mopeds. Meine Freunde Ingo und Titus hatten sich zum "Herrenabend" angesagt und im Vorfeld dessen wurde der Entschluss gefasst den Ausflug in Angriff zu nehmen. Um die Patienten RM und RMC-S fahrtüchtig zu machen wurde für den Samstagmorgen eine "Schraubung" anberaumt. Letztlich war's dann nur ein wenig Vergaserschrauben und Öl nachfüllen bei der RM und Luftpumpen bei der RMC-S, denn deren Plattfuß hatte sich als "schleichend" herausgestellt. Ingo musste als Fußschaltungsnovize noch ein wenig mit der Technik vertraut gemacht werden, erlernte die dazu nötige Hand / Fußkoordination ("Ach, da rechts unten ist auch noch eine Bremse?") recht schnell, auch dank Titus' qualifizierter Anleitung. Gerade als sich die Nachbarn über die Halbstarken mit ihren lauten Mopeds beschweren wollten, waren wir zur Abreise bereit. 

Die insgesamt 100 km Hin- und Rückfahrt nach Schloß Dyck verliefen vollkommen problemlos. Die Classic Days sind ein nettes, entspanntes Oldtimerfestival wo sowohl unsere sehr solventen Mitbürger die Gelegenheit haben ihr historisches Investitionsgut vorzuführen, als auch jede Menge normale Menschen mit ihren Brot- und Butter Oldies anzutreffen sind. Für den Klassikfreund aus NRW ein Muss! Zusammenfassend sei gesagt dass vor allem für Mopedtouren die Regel gilt: "Geteilte Freud' ist doppelte Freud'!"

Disclaimer: Ich spreche mich hiermit von jedweder Verantwortung dafür frei dass Ingo neuerdings mit leicht verklärtem Tonfall über die Anschaffung einer Vespa sinniert.

Calimero-Express

Mittwoch, 5. September 2012

Zurück im Spiel

Man erinnere sich: Am Anfang dieses viel zu kühlen Sommers begab es sich dass ich mein 65er Florett endmontiert wähnte. Aber, oje, dem war nicht so. Das gute Stück fuhr wie der berühmte Schluck Wasser in der Kurve (siehe auch hier). Schwer frustriert parkte ich die Kreidler erst einmal im Keller. Nun, da die Renovierungsarbeiten am trauten Heim weitestgehend abgeschlossen sind und sich der Sommer dem Ende zuneigt (ja es ist so, so schlimm es auch ist man darf die Augen nicht davor verschleißen!) nahm ich mir den Patienten nochmals vor. Vorderrad raus und zum Zentrieren weg gegeben. Vorsichtig die Gabel herausoperiert und diese nochmals in Ihre Einzelteile zerlegt. Fotos von der Demontage studiert und die Gabel sorgfältigst wieder zusammengebaut. Die untere Lagerschale des Lenkkopflagers welche ich im Verdacht hatte lose zu sein war übrigens nicht der Übeltäter.

Warten auf die Wiedermontage
Nachdem ich das Vorderrad frisch zentriert (10 €, kann man nicht meckern) zurück bekommen hatte setzte ich die Gabel ebenso behutsam wieder ein wie ich sie entnommen hatte. Mit wenig Hoffnung auf eine Besserung des Zustandes machte ich eine Probefahrt und siehe da: Moped fährt 1a!
Ha! Das war wie Ostern und Weihnachten auf einen Tag! Vielleicht kommt das gute Stück doch noch vor meinem Geburtstag auf die Straße!

Up an running again!
Mittlerweile bin ich auch drauf gekommen woran es gelegen hat. Aber das ist derart peinlich, dass es mein Geheimnis bleiben muss...

Montag, 30. Juli 2012

Grüße aus Stockholm

Frisch erholt und voller Eindrücke melde ich mich aus dem wunderschönen Stockholm zurück. Das Resümee unserer einwöchigen Sightseeingtour: Unbedingt hinfahren! Diese Stadt hat New York / London / Rom / Paris / Berlin Niveau! Mit dem Unterschied dass die Leute in Stockholm netter sind!

Stockholm: So sieht es dort aus.
Ich verkneif mir jetzt mal die üblichen Reisebeschreibungen (mangels Kompetenz) und führe hier einige wenige, zu Kernthema dieses Blogs (42hobbies) passende Eindrücke auf. Wenig verwunderlich handelt es sich dabei um mit dem Individualverkehr verbundene Themenkreise.

Obwohl die Stockholmer ziemlich viel Fläche dem Straßenbau geopfert haben kam mir die Stadt nicht wie eine Autostadt vor, was daran liegen mag, dass viele Stockholmer gerade im Urlaub weilten und die Straßen dahre nicht verstopfen konnten. Ich finde, dass Stockholm mehr eine Fahrradstadt ist, zumindest die wirklich coolen und hippen Leute fahren Fahrrad, und davon gibts eine Menge! (Coole Leute & Fahrräder).


Sehr häufig sieht (recht betagte) 28" Damenräder in Schwanenhalsrahmen, die schwedische Variante des Hollandrades. Die wenigsten sind in einem so schönen Zustand wie das hier gezeigte. Darüber hinaus sieht man alles was der Fahrradhandel auch bei uns im Angebot hat zum Teil auch sehr edles Gerät. Viel genutzt werden auch so genannte Citybikes, eine Einrichtung der Stadt ähnlich den Bahnbikes bei uns. Ab und zu begegnet man aber auch wirklich interessanten Eigenbauten.


Dies ist ein zum Transporter umgebauter und ausgesteifte Racer, ein Pickup sozusagen. Man beachte die Schaltarmatur am zweiten Oberrohr! Die Kombination kleines Vorderrad, großes Hinterrad lässt aber auch andere Nutzvarianten zu...

...das Grillbike!




Eine weitere Überraschung fand ich die sehr geringe Zahl von Scootern im Straßenverkehr. Die Zahl der AlltagsPlastikbenutzmichzuTodeGurken tendiert gefühlt gegen Null. Wenn man mal Roller sieht, handelt es sich meist um gepflegte, offensichtlich von Enthusiasten bewegte Exemplare. Hier die Ausnahme:


Wobei ich finde, dass es sich hier um einen 1A Ratlooker handelt. Es ist also nicht auszuschließen, dass es sich auch hier um eine geliebte Preziose handelt. Andererseits dann dies:

Kommentar meines Sohnes: "Warum so wenig Spiegel?"
Eine richtige echte Lambretta! Sieht man auch nicht alle Tage. Ich konnte leider nicht verifizieren ob der Eigner auch stilecht eingekleidet war (Pilzfrisur und Parka). 

Überhaupt ist der niedervolumige Zweiradverkehr nicht des Stockholmers Sache, vielleicht liegt's an den harten Wintern oder am hervorragenden ÖPNV, wer kann es sagen? Jedenfalls ist Stockholm in Sachen 50 ccm echte Diaspora, was Kreidler, Zündapp und Konsorten angeht sowieso. Nur vereinzelte Vespa Ciao begegnen einem...


...hier in der Midsommar-Variante ohne Beleuchtung, aber mit Tuningauspuff. 

Bei einem Ausflug auf eine der zahlreichen Schäreninseln begegnete mir dieses nützliche Gerät:


Zunächst hielt ich es für einen Eigenbau (siehe Grillbike), aber bei näherem Hinsehen erwies es sich als Seriengerät von dem es auf der Insel auch mehrere Exemplare gab. 
Am letzten Tag, ich hatte schon garnicht mehr damit gerechnet etwas wirklich Interessantes (im Bezug auf Mopeds) zu entdecken, parkt am Wegesrande dies:


Eine Marathon! Noch nie davon gehört, sah aber sehr schick aus das Teil! Hatte erst 5200 km auf der Uhr. Die hätt ich gerne mitgenommen. Den fiesen Babysitz muss man sich allerdings wegdenken.

Tja, und Automobilmäßig? Neben Volvo, Volvo, Volvo, Volvo und Volvo, sieht man recht häufig Saab, Saab und Saab. Einmal hab ich sogar einen sehr schönen Saab 96 gesehen, war aber nicht schnell genug mit der Kamera bei der Hand. Immer mal wieder sieht man neben Volvo und Saab auch schöne klassische Amerikaner. Sonntags lassen die reichen Schweden Ihre Volvo- und Saabcabrios zu Hause und führen Ihre Ferraris, Astons, Porsches und Corvetten aus. Immer schön die Hafenpromenade runter, dann einmal um den Block und wieder von vorn. Hm. Dann gibts noch echt viele Volvos und Saabs und so ziemlich alles was in Deutschland, USA, Japan und Korea von den Bändern läuft, außer Smart. Aber der kommt ja auch aus Frankreich. Französische und Italienische Autos sieht man selten. Ohne jetzt zu sehr auf alten Vorurteilen rumreiten zu wollen: Man sieht sogar rostende Audis! (If you know what I mean.) 

Fotografierenswert fand ich eigentlich nur folgenden Volvo:

Volvos Antwort auf den DKW Munga
Und sonst? Tja, weil Stockholm am Wasser liegt, quasi von Wasser umgeben ist, gibts jede Menge Boote und Schiffe, mit Motor, Segel oder beidem. Aber Wassersport ist nun wirklich nicht mein Ding...

Mittwoch, 18. Juli 2012

Nomen est Omen

Neulich war ich in Köln auf dem Ehrenfelder Nachttrödel. Trödelmarkt mit Livemusik,  in der Halle, Samstags von 17.00 bis 23.00 Uhr. Als urbanes Spektakel ist das eine feine Sache, als Trödelmarkt ein ziemlicher Reinfall. Soviel dazu. Nachdem ich aber schon 3 Euro Eintritt hatte berappen müssen, habe ich mich dazu hinreißen lassen doch mal ein Matchboxauto von "auf dem Tisch" zu kaufen. (siehe auch hier) Insofern geht das Konzept aus Veranstaltersicht wahrscheinlich doch auf. 

ZZZZZodiac!























Das von mir erworbene Fahrzeug ist ein Ford Zodiac. Das Original ist mir noch nie über den Weg gefahren handelt es sich hier doch um einen Ford aus englischer Produktion. Es ist zu vermuten das nur wenige bis gar keine Exemplare von den britischen Inseln aufs Festland gefunden haben. Der Ford Zodiac ist die Sechszylinder-Variante des (ansonsten gleichen) Ford Zephir. Die deutsche Entsprechung zu diesem Auto ist der Ford Taunus 20m/26m. Später wurde dann auch bei Ford in Deutschland Modelldifferenzierung durch Namensgebung betrieben: Ford Consul / Granada.

Die Namen Zephir und Zodiac fand ich schon immer exotisch und so habe ich mal nach gegoogelt was es denn damit auf sich hat: Zephir ist in der griechischen Mythologie der Gott des Windes und Zodiac hat seinen Ursprung in der Astronomie. Das Zodiak ist der Bereich innerhalb der Ekliptik in welchem die Tierkreiszeichen zu sehen sind. Danke Wikipedia. Der Ford Zodiac ist also weder nach einem Schlauchboot noch nach einem Mörder benannt.

Ich möchte jetzt anheben zu einem Loblied auf die Zeiten, als es noch geboten war Automobile mit "sprechenden" Namen zu versehen. In der heutigen Zeit der Buchstaben/Zahlenkombinationen oder international aussprechbarer Kunstnamen mutet einem die Modellbezeichnung "Ford Taunus" doch geradezu romantisch an. Gut: auch in den 70ern klang Taunus schon piefig, aber das entsprach ja auch dem Anspruch welches das dahinter stehende Produkt erfüllen sollte. 

Oder Opel: "Kadett", "Kapitän", "Admiral", "Diplomat" da konnte man sich durch sämtliche Hierarchien der Kriegsmarine bis hin zu Friedensvertrag fahren! Und heute? AstrA, ZafirA, InsigniA, wenn's auf A endet muss es ein Opel sein. Beim AmperA haben sie aber nicht aufgepasst, dort hat sich wieder ein Quäntchen Bedeutung eingeschlichen.

BMW, Mercedes und Audi sei hier Absolution erteilt, weil bei diesen Marken ja "schon immer" mit Zahlen und Buchstaben hantiert wurde. Übrigens hat Mercedes mit seiner Hubraumnomenklatur immer schon rumgelogen, auch in den 30ern schon.

VW muss man zu Gute halten dass sie, seitdem sie Modellnamen verwenden, eine beispielhafte Konsistenz bewiesen haben, immerhin heißt der Golf schon seit 1974 so. Davor konnte man ja einen VW 1500 kaufen und wusste dennoch nicht ob's ein Käfer oder ein Typ 3 ist. Karmann-Tschia war eine leichte Überforderung der deutschen Sprachgewandtheit beschrieb das Fahrzeug aber perfekt! Der Karman-Ghia: Kind einer Mischehe: italienische Eleganz gepaart mit deutscher Lahmarschigkeit. Läuft und läuft und läuft und rostet und rostet und rostet. (Jah, ich bin ein Lästermaul, ein tolles Auto ist es trotzdem.)

Tja, vorbei sind die Zeiten solch phonetischer Kostbarkeiten! Und sie kommen auch nicht mehr zurück, denn selbst ich fände einen Ford Consul oder einen Opel Rekord heute etwas befremdlich. Wir müssen wohl leben mit den Mondeos, Velostern und Avensis'. Schön ist ja immer wieder die Anekdote, dass Mitsubishi zu spät erst herausfand was "Pajero" im spanischen bedeutet. Obwohl: Ich könnte mir Schlimmeres vorstellen als einen Ford Onano oder einen Opel MasturbA.
























Nachtrag: Gemäß dem Prinzip Martenstein musste die grüne Superfast-Variante des Zodiac dem blauen Regular-Wheels-Exemplar in der Vitrine den Platz überlassen.

Freitag, 15. Juni 2012

Die 50-Kubik-Verschwörung

Irgendwie ist der Wurm drin. In meinem Leben und überhaupt... Überhaupt: Das wissen wir ja, da brauchts meinen Blog nicht, da reicht schon der nächstbeste Stammtisch. Ach ja, das kennen wir Webidioten ja gar nicht mehr, Stammtisch: Wo schmerbäuchige Herren mit der Länge ihrer Mitgliedschaft im ADAC prahlen oder die Verbräuche ihrer Mittelklasselimousinen Marke Opel (gibts die eigentlich noch?) oder Ford vergleichen. 

Aber da wollte ich mich ja garnicht drüber auslassen, sondern darüber dass nicht nur allgemein der Wurm drin ist sondern jetzt auch in meinem Leben. Beispiel: Jetzt besitze ich schon einen ganzen Sack voll Kreidlermopeds und momentan ist keins davon fahrbar. Skandal!

Patient Nr.1: Das Patenkind dieses Blogs: die 65er Florett. Bedingt durch falsch zuammengewürgte Gabel und (wie ich feststellen musste) fortgesetzte Ölinkontinenz des Motors nicht einsatzfähig. 

Patient Nr. 2: RMC-S: Plattfuß hinten. Sapperlot. Andererseits braucht das Ding sowieso neue Reifen denn die "Swallow Power Treads" lösen sich ziemlich auf. Muss ich dann mal bei gehen.

Patient Nr. 3: 74er RM: Dieses Moped hat sich solidarisch erklärt, und unter seinem Motor eine veritable Ölpfütze gebildet.

Es wird also Zeit gegen diese 50-Kubik-Verschwörung, denn um nichts anderes handelt es sich hier, einen Aktionplan zu schmieden! Als Sofortmaßnahme gegen die akute Kreidlerinsuffizienz stünde demnach als erstes die Reparatur von RMC-S an. Reifenflicken ist die einfachste der anstehenden Aufgaben. Als nächstes sollte dann Florett 65 fahrbar gemacht werden. Wie genau, wird noch festzustellen sein. Wahrscheinlich, dieser bitteren Erkenntnis sehe ich hiermit erstmals ins Auge, steht dann doch eine Motorüberholung an, da Abdichtung Not tut. Sollte Florett 65 dann irgendwann einmal so weit sein wird RMC-S zerlegt  und aufgearbeitet (nicht vor 2013). Schließlich wird dann in ferner Zukunft RM 74  mit dem in meinem Keller lagernden Haufen Teile zu einer RS fusionieren.

Wir werden sehen.

Ganz ohne Bild gehts nicht.

Montag, 4. Juni 2012

Das Perfect-Car-Dilemma

Heute erhielt ich Mail von einem guten alten Freund. In dieser Mail fragte er mich ob ich Interesse am VW Corrado seines Nachbarn habe. VR6, 180Tkm, VB 1800.- Zitat: "Hattest du nicht früher dafür geschwärmt?"
Yes. I confess. Den fand ich mal gut. 1988 als er auf den Markt kam. Heute sieht das ein wenig anders aus. Der VW Konrad (wie er zuweilen liebevoll genannt wird) mutet mir als die automobile Entsprechung dessen an, was dabei herauskommt wenn Puritaner an Sex denken. Irgendwie ein bisschen dröge. VW eben. Außerdem wenn nicht schon aus geschmacklichen Gründen, hätte ich das freundliche Angebot aus einem weitaus gewichtigeren Grund ablehnen müssen: Ich habe schon das perfekte Auto!

In der Summe seiner Eigenschaften perfekt. A2.

Mein A2 ist das erste meiner Autos welches ich nicht wegen seiner Unzulänglichkeiten, sondern wegen seiner positiven Eigenschaften mag. Er ist praktisch kompakt, innen aber trotzdem ausreichend groß, er ist sparsam aber dennoch ausreichend motorisiert (meine turbodieselangetriebene Gattin sagt freilich immer: "Wenn Gurken reisen...!), qualitativ gibts auch nix auszusetzen. Außerdem sieht er einfach gut aus! OK, jetzt sind wir wieder bei Geschmacksfragen und mir ist sehr wohl bewusst das ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung den Audi A2 für das hässlichste Auto aller Zeiten hält. Das geht in Ordnung für mich, sollen die ruhig weiter Hyundai fahren...

Ohne Scheiß: es hat sich wirklich schon mal jemand ob des furchtbaren Aussehens meines Autos gesträubt mitzufahren. "Polarisierendes Design" nennt man das wohl. Für mich ein Grund mehr mein Auto zu mögen. Der Audi A2 ist meiner Ansicht nach der letzte Audi im "Vorsprung durch Technik"-Design. Der letzte bevor Walter da Silva befohlen hat von jetzt ab die schöneren BMWs zu bauen. Auf eine angenehme Art ist der A2 frei von der mittlerweile allgegenwärtigen Doktrin auf teufelkommraus dynamisch und sportlich sein zu müssen. Keine "Stormlines" keine "Boatlines", einfach straight. Find ich gut. 

Nun ist es nicht so, dass ich nicht schon mal darüber nachgedacht hätte den A2 durch eine anderes Fahrzeug zu ersetzen. Ich fahre das Auto seit fast sieben Jahren und da keimt ab und zu schon mal der Wunsch nach Veränderung. Nur: Ich finde nichts was mich ernsthaft zu einer Trennung vom A2 bringen könnte. Es gibt eigentlich nur zwei Alternativen welche bezüglich Design und Perfektion in Betracht kämen:

The most beautiful Benz ever.




Zum einen der Mercedes Benz W 126, aus meiner Sicht der perfekte Benz, Bruno Saccos Meisterstück.

Zur Not nähme ich auch den entsprechenden Rolls Royce

Zum anderen wäre da der Bentley T1, der dezente Klon des Rolls Royce Silver Shadow. 

Beide Autos sind mit einer ähnlichen Kompromisslosigkeit auf den ihnen zugedachten Zweck hin konzipiert und gestaltet. Beide sind von zeitloser Eleganz und Schönheit. Die von mir gepriesenen Kompromisslosigkeit setzt jedoch eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit seitens des Halters vorraus, welche mir derzeit nicht zu eigen ist. Speziell der Bentley macht überhaupt kein Sinn wenn man auch nur kurz darüber nachsinnen muss woher das Geld für dessen Unterhalt kommen soll.

Da wird mir mein A2 wohl noch etwas erhalten bleiben...

Freitag, 1. Juni 2012

Montage 1, auf dem Weg in die Sackgasse

Der Vollständigkeit halber: Nachfolgend die Montage meiner 65er Kreidler in Bildern.

An Anfang war der Rahmen.

Unterbau mit Hauptständer montiert, jetzt kann sie wieder richtig rum stehen.

 
Die Gabel.
Hier liegt wahrscheinlich die Wurzel meines Frustes. Der untere Lagerschale des Lenkkopflagers ist wahrscheinlich nicht richtig auf der Gabel verpresst und hat sich wieder gelöst. Das Ergebnis ist ein unsicheres Fahrverhalten. Ich hoffe sehr dass es daran liegt.


Hinterbau.

Könnte mal ein Moped werden...

Ein großer Moment! Vor....

...und nach der Hochzeit.

Sieht fertig aus, ist sie aber nicht.

My life on wheels III: Große Freiheit Nr. 1

  My first Mofa. Ein gewichtiges Thema. Mit fünfzehn, mitten in der Pubertät, konnte ein Mofa ein wichtiger Meilenstein in der per...