Freitag, 15. Juni 2012

Die 50-Kubik-Verschwörung

Irgendwie ist der Wurm drin. In meinem Leben und überhaupt... Überhaupt: Das wissen wir ja, da brauchts meinen Blog nicht, da reicht schon der nächstbeste Stammtisch. Ach ja, das kennen wir Webidioten ja gar nicht mehr, Stammtisch: Wo schmerbäuchige Herren mit der Länge ihrer Mitgliedschaft im ADAC prahlen oder die Verbräuche ihrer Mittelklasselimousinen Marke Opel (gibts die eigentlich noch?) oder Ford vergleichen. 

Aber da wollte ich mich ja garnicht drüber auslassen, sondern darüber dass nicht nur allgemein der Wurm drin ist sondern jetzt auch in meinem Leben. Beispiel: Jetzt besitze ich schon einen ganzen Sack voll Kreidlermopeds und momentan ist keins davon fahrbar. Skandal!

Patient Nr.1: Das Patenkind dieses Blogs: die 65er Florett. Bedingt durch falsch zuammengewürgte Gabel und (wie ich feststellen musste) fortgesetzte Ölinkontinenz des Motors nicht einsatzfähig. 

Patient Nr. 2: RMC-S: Plattfuß hinten. Sapperlot. Andererseits braucht das Ding sowieso neue Reifen denn die "Swallow Power Treads" lösen sich ziemlich auf. Muss ich dann mal bei gehen.

Patient Nr. 3: 74er RM: Dieses Moped hat sich solidarisch erklärt, und unter seinem Motor eine veritable Ölpfütze gebildet.

Es wird also Zeit gegen diese 50-Kubik-Verschwörung, denn um nichts anderes handelt es sich hier, einen Aktionplan zu schmieden! Als Sofortmaßnahme gegen die akute Kreidlerinsuffizienz stünde demnach als erstes die Reparatur von RMC-S an. Reifenflicken ist die einfachste der anstehenden Aufgaben. Als nächstes sollte dann Florett 65 fahrbar gemacht werden. Wie genau, wird noch festzustellen sein. Wahrscheinlich, dieser bitteren Erkenntnis sehe ich hiermit erstmals ins Auge, steht dann doch eine Motorüberholung an, da Abdichtung Not tut. Sollte Florett 65 dann irgendwann einmal so weit sein wird RMC-S zerlegt  und aufgearbeitet (nicht vor 2013). Schließlich wird dann in ferner Zukunft RM 74  mit dem in meinem Keller lagernden Haufen Teile zu einer RS fusionieren.

Wir werden sehen.

Ganz ohne Bild gehts nicht.

Montag, 4. Juni 2012

Das Perfect-Car-Dilemma

Heute erhielt ich Mail von einem guten alten Freund. In dieser Mail fragte er mich ob ich Interesse am VW Corrado seines Nachbarn habe. VR6, 180Tkm, VB 1800.- Zitat: "Hattest du nicht früher dafür geschwärmt?"
Yes. I confess. Den fand ich mal gut. 1988 als er auf den Markt kam. Heute sieht das ein wenig anders aus. Der VW Konrad (wie er zuweilen liebevoll genannt wird) mutet mir als die automobile Entsprechung dessen an, was dabei herauskommt wenn Puritaner an Sex denken. Irgendwie ein bisschen dröge. VW eben. Außerdem wenn nicht schon aus geschmacklichen Gründen, hätte ich das freundliche Angebot aus einem weitaus gewichtigeren Grund ablehnen müssen: Ich habe schon das perfekte Auto!

In der Summe seiner Eigenschaften perfekt. A2.

Mein A2 ist das erste meiner Autos welches ich nicht wegen seiner Unzulänglichkeiten, sondern wegen seiner positiven Eigenschaften mag. Er ist praktisch kompakt, innen aber trotzdem ausreichend groß, er ist sparsam aber dennoch ausreichend motorisiert (meine turbodieselangetriebene Gattin sagt freilich immer: "Wenn Gurken reisen...!), qualitativ gibts auch nix auszusetzen. Außerdem sieht er einfach gut aus! OK, jetzt sind wir wieder bei Geschmacksfragen und mir ist sehr wohl bewusst das ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung den Audi A2 für das hässlichste Auto aller Zeiten hält. Das geht in Ordnung für mich, sollen die ruhig weiter Hyundai fahren...

Ohne Scheiß: es hat sich wirklich schon mal jemand ob des furchtbaren Aussehens meines Autos gesträubt mitzufahren. "Polarisierendes Design" nennt man das wohl. Für mich ein Grund mehr mein Auto zu mögen. Der Audi A2 ist meiner Ansicht nach der letzte Audi im "Vorsprung durch Technik"-Design. Der letzte bevor Walter da Silva befohlen hat von jetzt ab die schöneren BMWs zu bauen. Auf eine angenehme Art ist der A2 frei von der mittlerweile allgegenwärtigen Doktrin auf teufelkommraus dynamisch und sportlich sein zu müssen. Keine "Stormlines" keine "Boatlines", einfach straight. Find ich gut. 

Nun ist es nicht so, dass ich nicht schon mal darüber nachgedacht hätte den A2 durch eine anderes Fahrzeug zu ersetzen. Ich fahre das Auto seit fast sieben Jahren und da keimt ab und zu schon mal der Wunsch nach Veränderung. Nur: Ich finde nichts was mich ernsthaft zu einer Trennung vom A2 bringen könnte. Es gibt eigentlich nur zwei Alternativen welche bezüglich Design und Perfektion in Betracht kämen:

The most beautiful Benz ever.




Zum einen der Mercedes Benz W 126, aus meiner Sicht der perfekte Benz, Bruno Saccos Meisterstück.

Zur Not nähme ich auch den entsprechenden Rolls Royce

Zum anderen wäre da der Bentley T1, der dezente Klon des Rolls Royce Silver Shadow. 

Beide Autos sind mit einer ähnlichen Kompromisslosigkeit auf den ihnen zugedachten Zweck hin konzipiert und gestaltet. Beide sind von zeitloser Eleganz und Schönheit. Die von mir gepriesenen Kompromisslosigkeit setzt jedoch eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit seitens des Halters vorraus, welche mir derzeit nicht zu eigen ist. Speziell der Bentley macht überhaupt kein Sinn wenn man auch nur kurz darüber nachsinnen muss woher das Geld für dessen Unterhalt kommen soll.

Da wird mir mein A2 wohl noch etwas erhalten bleiben...

Freitag, 1. Juni 2012

Montage 1, auf dem Weg in die Sackgasse

Der Vollständigkeit halber: Nachfolgend die Montage meiner 65er Kreidler in Bildern.

An Anfang war der Rahmen.

Unterbau mit Hauptständer montiert, jetzt kann sie wieder richtig rum stehen.

 
Die Gabel.
Hier liegt wahrscheinlich die Wurzel meines Frustes. Der untere Lagerschale des Lenkkopflagers ist wahrscheinlich nicht richtig auf der Gabel verpresst und hat sich wieder gelöst. Das Ergebnis ist ein unsicheres Fahrverhalten. Ich hoffe sehr dass es daran liegt.


Hinterbau.

Könnte mal ein Moped werden...

Ein großer Moment! Vor....

...und nach der Hochzeit.

Sieht fertig aus, ist sie aber nicht.

Tank aufarbeiten, how not to

Heute mal wieder etwas aus der Kreidlerwelt. Auf diesem Wege versuche ich aus meiner Sinnkrise zu kommen. Aus Erfahrung wird man klug und so kann ich hier nun, der Titel deutet es schon an, erklären wie man einen Tank nicht aufarbeiten sollte. 

Aussen patiniert, innen leidlich rostig





























Das gilt sogar im doppelten Sinne da die von mir angewandte Methode sowieso schon eine B-Variante ist. EIGENTLICH arbeitet man einen Tank mit Hilfe von speziell dazu entwickelten Produkten auf (z. B. Kreem).
Ich hatte mich jedoch (Stichwort: Geizkragen) für eine preiswertere Methode entschieden. 
Die Arbeitsschritte dieser Methode habe ich dann (How not to Mk. 2) in der falschen Reihenfolge angewandt.  In einem Post im Kreidlerforum hieß es, man könne Tanks mit Hilfe von Zitronensäuregranulat aus dem Drogeriehandel entrosten. Da ich dieses Mittel auch für meine geliebte Kaffeemaschine verwende, brannte ich natürlich darauf es auch an meiner Kreidler auszuprobieren. Ich rührte also 8 Liter (wahrscheinlich zu dünne) Zitronensäure an und füllte diese in den Tank. Das Ganze ließ ich dann 36 Stunden einwirken. 
 
A better life through chemistry
Das Ergebnis war eher ernüchternd: Die Flüssigkeit hatte sich stark in Richtung Uringelb verfärbt, und ein paar grobe Rostkrümel hatten sich gelöst, aber rostig war der Tank immer noch. 

Im zweiten Schritt befüllte ich den Tank mit grobem Rollsplit, packte das gute Stück in Decken und Bettbezüge um es anschließend für ca. eine Stunde im Wäschetrockner rotieren zu lassen. Alle 20 Minuten drehte ich das Bündel in der Trommel um ca. 90 Grad sodass der Rollsplit möglichts überall seine schleifende Wirkung entfalten konnte.
























Anschließend wurde der Tank gründlich mit Wasser durchgespült, auch um Säurereste zu entfernen.




























Diesmal konnte sich das Ergebnis wirklich sehen lassen: Die Tankinnenseite war im Wesentlichen von Rost befreit (wenn auch nicht blank). Spätestens in diesem Moment wurde mir klar, dass es natürlich wesentlich schlauer gewesen wäre die FEINE Säurebehandlung erst NACH der GROBEN Rollsplittbehandlung zu machen. Dennoch war ich mit dem Ergebnis zufrieden genug um auf eine erneute Säurebehandlung zu verzichten. Um ehrlich zu sein: Ich hatte schlicht keine Lust das nochmal zu wiederholen, man will ja auch mal fertig werden! Beim nächsten Tank wird alles besser.

Zusammenfassung: Die Methode grobes Schleifmaterial im inneren des Tank rotieren zu lassen zeitigt ein brauchbares Ergebnis. Die Behandlung mit Zitronensäure eignet sich zur Nachbehandlung, allerdings sollte man beim anrühren der Säure nicht zimperlich sein. (Immer rein damit!)

Der Vollständigkeit halber sei hier noch der Benzinhahn erwähnt. Das Original war hoffnungslos verharzt und wurde daher durch ein Neuteil ersetzt.

Benzinhahn: Originalruine und Neuteil

Benzinhahn im frisch polierten Tank.


My life on wheels III: Große Freiheit Nr. 1

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