Dienstag, 15. April 2014

Aufarbeitung '71 RS >> Von Schlüsseln und Rädern.

Wie bereits erwähnt ist die Talsohle der Aufarbeitung durchschritten und ich habe begonnen neue und aufgearbeitete Teile wieder an den kopflosen Mopedtorso zu montieren. Nachfolgend eine kleine Rundreise um das Projekt.

Nach den Schlüsselresten welche ich aus den Schließzylindern von Lenkschloß und Werzeugkasten gezogen hatte ließ ich einen Nachschlüssel anfertigen. Dieser funktioniert hervorragend im Lenkschloß, aber im Werkzeugkasten versagte er seinen Dienst. Ich habe daraufhin das ganze Schloß getauscht. Der abschließbare Tankdeckel wurde außer Dienst gestellt und durch einen nicht abschließbaren ersetzt.
 

Die seltsame M10-Konstruktion an der rechten oberen Ferderbeinaufnahme wurde durch einen korrekten Bolzen ersetzt. Die Federbeine und Fußrasten wurden gereinigt. Ob die Federbeine noch "gut" sind wird sich bei Probefahrten herausstellen.

Kampf dem Frickel.
Federbein vorher/nachher

Der Bremslichtschalter war verbogen und wurde durch ein Neuteil ersetzt.

Neu / alt

In Position
Der Kennzeichenhalter war verbogen. Er wurde gerichtet und von etwas 500g Zweitakt-Straßendreck-Gemisch befreit. Die Schlussleuchte wurde gereinigt.


Die Kette wurde erneuert, die Bremsen neu belegt. Beim Belegen der Bremsen habe ich mit Befriedigung festgestellt dass ich mittlerweile ausreichend Erfahrung damit habe: es ging schnell und ohne geklemmte Finger! Es ging sogar so schnell und einfach dass ich vergessen habe die neu belegten Backen zu fotografieren.



Der Einbau des Hinterrades hingegen kommt mir immer noch wie eine Zirkusnummer vor. Das Hinterrad irgendwie am Schutzblech vorbei unters Moped schmuggeln. Dann das Rad anheben, Steckachse schon mal einstecken und Rad auf die Mitnehmergummis am Zahnkranz popeln, was mit schieben, ziehen, drücken, ruckeln und Gewaltanwendung nicht geht, dann aber, wenn man gerade nicht hinsieht von ganz allein passiert. Dabei nicht den Bremsdeckel verlieren! Dann den Bremshalter irgendwie in den viel zu kleinen Zwischenraum quälen und zwar von unten-schräg-hinten sodass sich alles verkeilt und garnichts mehr geht. Zarten Schlägen mit dem Gummihammer folgen verzweifelte Schläge bei denen sich alles in die falsche Richtung bewegt. Und gerade in dem Moment in welchem man sich schwört den ganzen Scheißhaufen gegen eine Zündapp zu tauschen, machts "klonk" und alles gleitet in Position. Dem folgt die nicht minder quälende Prozedur die Kette zu spannen. Hierbei kann man wählen ob man wahlweise das korrekte Kettenspiel einstellen, oder das Hinterrad gerade einbauen möchte. Das Ergebnis ist immer ein unbefriedigender Kompromiss. Es gibt hierfür einen ganz einfachen Trick, welcher mit wenigen Handgriffen zur korrekten Einbauposition führt, aber leider wird dieser in der Krypta des Kornwestheimer Doms unter Verschluß gehalten. Jetzt erstmal nen Kaffee!


Montag, 14. April 2014

Aufarbeitung '71 RS >> A long way round

Ich hatte (und habe) nicht vor bei der Aufarbeitung von Elfie den gleichen Aufwand zu betreiben wie bei meiner 65er Florett. Also keine Komplettdemontage, höchstens eine - wie es meinem Naturell und meinen Fähigkeiten entspricht - gründliche Reinigung. Nebst der Erneuerrung schadhafter Teile versteht sich. Mittlerweile ist mein Kleinkraftrad aber doch relativ weit "auseinander", aber ich habe die Talsohle durchschritten und habe schon begonnen Teile wieder zu montieren.

Bergfest? Talsohle?
Begonnen habe ich meinen reinigenden Rundgang (nach Abnahme von Tank und Sitzbank) auf der rechten Seite und arbeitete mich dann, Putzlappen und Waschbenzin immer im Anschlag, ums Heck herum über die linke Seite nach vorne. Dabei entstand auch eine nicht allzu lange Liste von zu ersetzenden Teilen. Das entsprechende Ersatzteilpaket von Kreidlerparts ist bereits eingetroffen.

Ein Loch ist im Tank, oh Henry.

Elfies Tank ist ein Schmuckstück. Weitestgehend beulenfrei, mit recht gut erhaltener Verchromung. Wie schon beschrieben nahm ich die Aufarbeitung durch "Rotationsschleifen" im Wäschetrockner in Angriff. Der erste Schleifgang brachte eine große Menge Roststaub zu Tage und auch ein zweiter Bearbeitungsgang veränderte das Bild im Inneren des Tanks zum Positiven. Dem sollte nun eine Behandlung mit Zirtonensäure und anschließend eine Neutralisation mittels Lauge (Geschirrspülmaschinenmittel) folgen. Beim Einfüllen der Säure jedoch musste ich zu meinem Schrecken feststellen dass der Tank undicht ist. Auf beiden Seiten an der jeweils tiefsten Stelle weist er kleine Durchrostungen auf. Leichtes Drücken und Bohren mit dem Schraubenzieher vergrößerten dies kaum stecknadelkopfgroßen Stellen zu ca. 2 x 10 mm großen Löchern. Große Frustration! Eine Blitzrecherche im Netz ergab einen Neupreis für Tanks zwischen 300 und 500 Euro. Na, danke. Ich erkundigte mich daraufhin bei einem Freund - ein in der Wolle gefärbter Oldtimer Restaurator - nach Möglichkeiten zur Abdichtung mittels Dichtmasse oder Kaltmetall. Schließlich sind die Löcher nicht sehr groß. Er riet mir ab, da diese Lösungen auf Dauer nicht dicht sind. Guter Freund der er ist, bot er mir aber an, den Tank zu schweißen. Dort ist das Schmuckstück jetzt. Über das Ergebnis wird zu berichten sein...

Außen hui, innen pfui...

Ort der Inkontinenz

My life on wheels III: Große Freiheit Nr. 1

  My first Mofa. Ein gewichtiges Thema. Mit fünfzehn, mitten in der Pubertät, konnte ein Mofa ein wichtiger Meilenstein in der per...