Sonntag, 9. Februar 2014

Elfi Demontage I

Tank und Sitzbank sind die offensichtlichsten Schwachstellen an Elfis schönem Körper. Der Tank, weil er innen sehr rostig ist, und die Sitzbank, weil sie einen neuen Bezug braucht. Also mussten beide Teile abgebaut werden.

Zuvor aber gelang es mir sowohl das Lenkschloss als auch das Schloss des Werkzeugfaches von darin steckenden Schlüsselresten zu befreien.


Der abgebrochene Bart welchen ich aus dem Lenkschloss gezogen habe passt zum Schlüsselfragment welches am Ring mit den Tankschlüsseln hängt. Das Bruchstück passt auch leicht ins Schloss vom Werkzeugfach weshalb meine Hoffnung groß ist, dass es sich hier um den Originalschlüssel handelt. Allerdings passt die Nummer auf dem Schlüssel nicht zur Fahrgestellnummer.

Apropos Fahrgestellnummer, bei der Demontage fiel mein Blick erstmals aufs Typenschild und siehe da: Elfi ist Baujahr 1971, wurde aber (laut Papieren) erst am 2.6.1972 zugelassen. Die "vorübergehende" Stilllegung erfolgte am 26.2.1976.

Nach diesen "Schlüsselerlebnissen" begann ich mit der Demontage von Gepäckträger und Sitzbank.
Das Ganze ließ sich soweit problemlos an allerdings fand ich schon den ersten "Frickel". Auf der rechten Seite hat ein kreativer Bastler den Aufnahmebolzen für das obere Stoßdämpferauge durch eine M10er Schraube ersetzt. Ich vermute dass damit eine ausgeschlagene Büchse im Stoßdämpferauge ersetzt werden sollte. Da steht noch eine genauere Bestandsaufnahme aus. Das Gewinde im Rahmen scheint nicht beschädigt zu sein.

Links: Haltebolzen / Rechts: Frickel
Der Gepäckträger ist in gutem Zustand und muss lediglich gereinigt werden. Die Sitzbank aber benötigt etwas mehr Liebe. Der Unterbau ist sehr rostig, der Bezug löchrig , der Halteriemen ist gerissen. Mal hören was der Sattler dazu sagt.

Ziemlich gammelig: Sitzbank
Nachdem die Sitzbank runter war ließ sich auch der Tank leicht abnehmen. Von außen ist das Teil in einem sehr guten, leicht patinierten Zustand. Beulenfrei(!) und nur ein paar winzige Rostpickelchen auf der Oberfläche. Der Zierstreifen mit Weltmeisterlogo fehlt, aber sowas gibts ja mittlerweile als Repro. Innen allerdings sieht es nicht so gut aus. Nach der Demontage hörte ich die Rostflocken schon rieseln und in der Tat kam beim Kopfstand des Tanks eine beeindruckende Menge des Metalloxids zum Vorschein. Ich bin mir noch nicht sicher wie ich hier weiter verfahre: Ob ich die Aufarbeitung in Eigenarbeit erledige oder ob ich den Tank weg gebe.


Beim Benzinhahn werde ich einen Rettungsversuch starten, denn er lässt sich bewegen und ist auch noch (schwach) durchgängig. Der bekommt jetzt zunächst ein ausgedehntes Lösungsmittelbad.

Ist eventuell noch zu retten: Benzinhahn.

Am Rahmen kam nach der Entfernung von Tank und Sitzbank natürlich der Staub der Jahrzehnte zum Vorschein. Mit besonderer Befriedigung durfte ich feststellen, dass sich  die RS unter diesem Staub in einem guten Zustand präsentiert.



Der erste Teil der Demontage ist damit abgeschlossen. Wie aber der Frickel an den Stoßdämpfern gezeigt hat, ist man auch bei Ersthandmopeds nicht vor Überraschungen gefeit. Dennoch ging ja bis hierhin alles ganz easy. Mal sehen wie es weiter geht.


My life on wheels III: Große Freiheit Nr. 1

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