Montag, 23. Januar 2012

sixtyfive / sixtyfive

Dieser Blog (mein erster) dient zunächst der Dokumentation der Aufarbeitung / Restaurierung / Instandsetzung meiner Kreidler Florett Bj. 1965. Möglicherweise werde hier auch noch meine 41 anderen Hobbies dokumentiert. Mal sehen.





Zu meiner 65er Florett bin ich (wie bei vielen Glücksfällen üblich) wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Ich hatte gerade eine Florett RS in Teilen - "in Fragmenten" trifft es besser - gekauft und mein 50ccm-Budget war so ziemlich ausgereizt. Da erzählte mir ein Nachbar, der mich beim Schrauben gesehen hatte, von der Kollegin auf seiner Arbeitsstelle welche "eine Flory oder sowas" zu verkaufen habe. Da ich grundsätzlich den Radar für altes Blech offen habe und zudem auf der Suche nach einer Flory für meinen Sohn bin, war ich hellhörig geworden. Ich bat den Nachbarn also nachzufragen. 

Wenige Tage später erhielt ich die Info dass es sich um eine 65er Florett handele und dass Irgendjemand der Kollegin erzählt hatte wie hoch Kreidler gehandelt werden (1200 Euro). 
Na toll: Keine Flory, überzogene Preisvorstellung.

Dennoch: 65er Florett (zufällig auch mein Baujahr), womöglich Ersthand - man kann ja mal unverbindlich telefonieren.
Im (sehr netten) Direktgespräch mit der Erstbesitzerin sank der Preis dann auf realistischere 750 Euro und der Verdacht auf Erstbesitz bestätigte sich.
Angesichts meines nicht vorhandenen Budgets hielt sich mein Interesse in Grenzen. 
Außerdem stand der Sommerurlaub unmittelbar bevor, also vereinbarte ich mit der Besitzerin nach meinen Urlaub einen Besichtigungstermin auszumachen. Ein wenig hoffte ich dass die Kreidler dann an jemand anderen verkauft sei.

War sie aber nicht.
Also machten wir uns an einem Spätsommersonntagnachmittag auf den Weg das schöne Sauerlandstädtchen Freudenberg und die Kreidler zu besichtigen. Mittlerweile hatte ich mir die Kreidler schön geredet: Ersthand! Genauso alt wie ich! Must have!

Wie auf den Fotos zu sehen ist die Kreidler patiniert und trägt Narben eines kargen Arbeitslebens, aber sie ist komplett und nicht verbastelt. Weder hat ein Adoleszenter irgendwelche Tuningversuche durchgeführt, noch ist ein Erstbesitzrentner auf die Idee gekommen das Moped durch anstreichen zu "renovieren". Eine Probefahrt musste leider ausfallen: Benzinhahn und Vergaser waren total verharzt. Neben dem relativ guten Originalzustand überzeugte mich die Tatsache dass sowohl Papiere als auch Schlüssel noch vorhanden waren. Nach kurzer Verhandlung einigten wir uns bei 600 € für das gute Stück. Nicht wirklich ein Schnäppchen, aber OK, für ein ehrliches Moped.
Eine Woche später wurde das Geschäft komplett gemacht und die Kreidler nach Köln transportiert. 
Dort verschwand sie bis zu meinem Geburtstag Mitte September in der Garage.




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