Allerdings war diese Bindung nicht von Dauer: Nachdem sich mein Motor-Performance-Problem mittels eines größeren Zylinders aufgelöst hatte (Danke dafür an Gerd von den Kreidler Freunden Köln!) unternahm ich einige größere Testfahrten welche mein Moped schon nach kurzer Zeit mit wahrhaft dramatischem Spiel an der Schwinge quittierte. Das Hinterrad ließ gut einen Zentimeter quer zu Fahrtrichtung hin und her bewegen. Die jetzt mitlenkende Hinterachse führte zu entsprechend eierigem Fahrverhalten, außerdem begann das Hinnterrad innen am Kotflügel zu schleifen.
Also bestellte ich bei Lothar Hanke neue Buchsen und sicherheitshalber neue BSA-Keile da ich nicht davon ausging, dass die alten den Ausbau überleben würden.
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Lagerbuchsen aus Kunststoff und BSA-Keile |
Die BSA-Keile waren wider Erwarten nicht festgerostet und leißen sich relativ leicht austreiben, ein Glück, denn die Neuteile passen von Durchmesser her nicht. Das rausschlagen der Achse war schon schwieriger, gegen gezielte Schläge mit den 2kg-Hammer konnte aber auch sie nicht wiederstehen. Spätestens jetzt war klar, dass das mit dem "rausprügeln / reinkloppen" bei noch montiertem Hinterrad sowieso nicht geklappt hätte. War also doch gut dass ich das halbe Moped abbauen musste.
Von den werksseitig montierten Lagerbuchsen war wirklich nur noch klebriger Brösel übrig. Die Hülsen im Rahmen habe ich mit der Dremel-Drahbürste gereinigt.
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Der Spalt im Bild oben sollte eigentlich vom Kragen der Lagerbuchse ausgefüllt sein. Die Originalteile hatten sich jedoch weitestgehend in Staub aufgelöst. |
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Neue Lagerbuchen im Rahmen, die Nylon-Hülse unten schützt den Rahmen vor der schlackernden Kette. |
Der Einbau der Schwinge war recht fummelig, denn sie muss über mit sanfter Gewalt auf die vorstehen Kragen der Lagebuchsen gedrückt werden. Ich habe die Schwinge zunächst auf der Auspuffseite mittels eines Dorns (Knarrenverlängerung) fixiert und dann auf der anderen Seite mittels des Gummihammers in Position geschlagen. Klingt einfacher als es war, nach dem dritten oder vierten Versuch hat's dann aber geklappt. Zum Schluß habe ich die Achse wieder in den Rahmen kloppt (auf richtige Positon der Kerben für die Keile achten!) Und dann natürlich -Strafe muss sein - Hinterrad, Kettenschutz usw. wieder montieren.
Insgesamt hat die ganze Aktion ca. sechs Stunden gedauert. Nach über einem Jahr Pause hat Schrauberei ziemlich viel Spaß gemacht. Vor allem die anschließende Probefahrt zum Kreidlerstammtisch mit eklantant verbessertem Fahrverhalten hat mich davon überzeugt, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Hätte ich mal 2013 schon machen sollen.
Prima Anleitung, das mache ich jetzt auch bei meiner Florett BJ 69.
AntwortenLöschenDanke! Dann macht,s wieder ,,räääängdääängdäänng,,!